Der Laubfrosch wurde in Rüspel erfolgreich angesiedelt Foto: www.lanuv.nrw.de Der Laubfrosch ist mit 5 cm Länge unser kleinster einheimischer Frosch. Durch viele Abbildungen ist er den meisten Menschen bekannt, doch nur wenige haben ihn jemals in der freien Natur gesehen. Noch vor Jahren war der Laubfrosch im ganzen Landkreis ausgestorben. Für Niedersachsen wird er in der Roten Liste der gefährdeten Tierarten in die Kategorie 2 (stark gefährdet) eingestuft. Der Rückgang der Bestände in den letzten Jahrzehnten mit dem schließlichen Aussterben im gesamten Landkreis ist das Ergebnis aus der beständigen Veränderung der Landschaft, die geeignete Lebensräume für den Laubfrosch verschlechterte oder beseitigte. Ein wesentlicher Faktor war die Zerstörung von Laichgewässern in der Nachbarschaft von geeigneten Sommerlebensräumen. Der Laubfrosch laicht im flachen, bis zu 20 cm tiefen Wasser, das sich schnell erwärmt. Geeignete Gewässer sind in unserer Gegend besonnte Tümpel und Teiche mit ausgedehnten Flachwasserzonen im Grünland, in dem sich Buschstrukturen befinden. Für den Laubfrosch 1992 angelegtes großes Laichgewässer an der Grenze zur Gemarkung von Freyersen Durch die Bemühungen von Herrn Berninghausen in Adiek konnte der Laubfrosch dort für den Landkreis Rotenburg wieder angesiedelt werden. Die Bestände breiteten sich von Adiek her wieder in die Nachbargemarkungen aus. In Rüspel erkannte man, dass in der Gemarkung die Rahmenbedingungen für eine Wiederansiedlung ebenfalls gegeben waren. Mehrere Landwirte stellten auf ihren Flächen geeignete Bereiche zur Herrichtung von Laichgewässern für Laubfrösche zur Verfügung. Sie verzichteten auf eine Bewirtschaftung in nassen Senken im Grünland oder vertieften und vernässten gezielt geeignete Bereiche. 1992 wurde ein weiteres großes Feuchtbiotop angelegt und in Randbereichen für Laubfrösche artgerecht unter anderem mit Brombeeren bepflanzt. Laubfrösche sitzen gerne auf Brombeerblättern, sonnen sich dort und jagen darauf sitzende Insekten. Die Bemühungen haben sich gelohnt. Schon 1992 konnten die ersten Laubfrösche in Rüspel nachgewiesen werden. Sie waren aus den Nachbargemarkungen in geeignete Lebensräume in der Gemarkung Rüspel eingewandert. Im Sommer 1993 konnte man an verschiedenen Laichgewässern Laubfrösche quaken hören. Ein älterer Rüspeler stellte fest: „Dat hev ick jo ewige Tieden nich mehr hürt!“ Die Bestände haben sich in den Folgejahren weiter ausgebreitet. Heute kann man in warmen Sommernächten quakende Laubfrösche bis in die Ortsmitte von Rüspel hören.
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